„Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert“

Statt Weihnachtsfrühstück eine Ausstellung. So ging es am 20. Dezember 2024 für den einen Teil des Leistungskurs Philosophie in das Deutsche Historische Museum in die Ausstellung „Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert!“ Die Frage, die der Berliner Pfarrer Johann Friedrich Zöllner in einem Beitrag für die Berlinische Monatsschrift, stellte, und die Immanuel Kant so prominent beantwortete, dient als Ausgangspunkt der Ausstellung.

Als Epoche eine Zeit des Umbruchs, des Aufbruchs in eine Zeit, in der Wissen und Freiheit zu einem gesellschaftlich relevanten Phänomen geworden sind. Gleichzeitig aber auch nicht ohne innere Widersprüche: Vorstellungen von Gleichberechtigung oder Toleranz wurden in Theorie und Praxis nicht immer eingelöst. Wie eine philosophische Wunderkammer mutet die Ausstellung an, gefüllt mit Fibeln, Apparaturen, Sammlungen von Tieren, Kunstobjekten, Tapeten. Vor allem aber vielen Kategorisierungen: von Pflanzen, Tieren, auch von Menschen.

Manchmal ist es aufklärend, im kantischen Original zu lesen: „Satzungen und Formeln, diese mechanischen Werkzeuge eines vernünftigen Gebrauchs oder vielmehr Mißbrauchs seiner Naturgaben, sind die Fußschellen einer immerwährenden Unmündigkeit. Wer sie auch abwürfe, würde dennoch auch über den schmalsten Graben einen nur unsicheren Sprung tun, weil er zu dergleichen freier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher gibt es nur Wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes sich aus der Unmündigkeit heraus zu wickeln und dennoch einen sicheren Gang zu tun.“

Und so ist eines klar. Aufklärung ist mehr als eine Epoche, vielmehr ein nie abzuschließender Prozess.

M.Denda