Das Böse, die Welt – und ich

Das Böse, die Welt – und ich

„Ich fürchte keine Kreatur außer einer: den Menschen,“ soll der Maler Franzisco de Goya (*1746) als Reaktion auf die Napoleonischen Kriege gesagt haben und Geschichte und Gegenwart geben ihm Recht. 

Der Leistungskurs Philosophie traf sich gestern im „Club der polnischen Versager“, um den klugen Ausführungen von Prof. Joachim Nagel zu folgen. Er hat katholische und evangelische Theologie, Philosophie und Romanistik studiert, war Dekan in Jerusalem und ist seit 2015 Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg (CH) und Direktor des Instituts für Ökumenische Studien.

Und so wurde ein Bogen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse hin zu den mittelalterlichen Scholastikern geschlagen, bei denen das Böse als substanzlos charakterisiert wird. Das Böse sei vielmehr ein bloßer Mangel des Guten, ähnlich wie Blindheit keine positive Qualität, sondern schlicht Mangel an Sehfähigkeit sei. Weiter über eine der schillerndsten Sagen der griechischen Mythologie (Perseus, Andromeda und Medusa) zurück in die Gegenwart.

Das Böse bewältigt, für eine Weile abgetaucht in die Tiefen der Philosophie, gleichzeitig einen bunten Abend zur Verabschiedung des 12-er Jahrgangs erlebt. Was will man mehr?

Martina Denda im März 2022