Jahrestagung Deutscher Ethikrat


Eine große Ehre für uns: Wir durften an der Jahrestagung des Deutschen Ethikrat teilnehmen. Den künstlerischen Auftakt machte der Straßenchor Berlins. Spätestens beim Lied „Hallelujah“ von Leonard Cohen, bei dem der prall gefüllte Leibnizsaal mitsang, war die Stimmung bereits auf einem ersten Höhepunkt. Die Eröffnungsrede durch den Bundestagspräsidenten a.D. Wolfgang Thierse führte ebenso launig wie klug in das Thema der Jahrestagung „Gelingende Solidarität“ ein. Er erinnerte an Solidaritätszuschlag, an die Institutionalisierung der Solidarität durch den Sozialstaat und das eben dies Europa sichtbar von anderen Ländern unterscheide. Aber auch, dass die zunehmende Individualisierung „als Siegeszug der Singularitäten“ ein Freiheitsverständnis fordere, in dem Solidarität zu verschwinden drohe. Danach wurden die philosophischen, soziologischen, juristischen und verhaltensökonomischen Voraussetzungen und Perspektiven auf das Thema dargestellt und besprochen. In der Pause konnten wir uns am ausgezeichneten Buffet stärken und einen Praxisparcours „Solidarität im Alltag“ durchlaufen, bevor Solidarität als Thema praktisch ausgelegt wurde. Es ging um soziale Gliederung der Städte als auch um Architekturen und Städteplanungen für eine solidarische Stadt. Aber auch, dass Mobilität nicht neutral, sondern eine soziale Frage sei. So wurde bspw. diskutiert, inwiefern die Berliner Verkehrsbetriebe dazu beitragen, durch Mobilität freien Zugang zu Arbeit, Bildung und Gesundheitsvorsorge unabhängig vom Einkommen zu gewährleisten. Mit diesem neuen Blick auf die BVG verabschiedeten wir uns in den Nachmittag und verließen die Akademie.