Vom 20. Juni bis zum 24. Juni 2023 fanden in unserer Aula Vorstellungen von Purcells Oper „Dido und Aeneas“ statt. Der Prozess hinter diesem Projekt erstreckte sich dabei über ein ganzes Schuljahr. Obwohl die Oper mit Sicherheit ein großartiges Erlebnis für alle Mitwirkenden war, hat sie für den 12. Jahrgang eine besondere Bedeutung, denn die Oper war unser Abschiedsgeschenk. Für uns war es von besonderem Wert an der Produktion beteiligt zu sein.

Obwohl bereits Ende des vorigen Schuljahres die ersten Teile der Oper eingeführt wurden, markiert die Chorfahrt im Februar den Beginn der intensiven musikalischen Auseinandersetzung mit den Stücken. In Groß Dölln konnten wir zum ersten Mal alle Chöre der Oper singen. Nach der Chorfahrt erweiterte sich unser Team mit 48 Mitgliedern, als Paula Fünfeck mit ihrer Erfahrung als Sängerin, Autorin, Regisseurin und Komponistin die Regie übernahm. Sie und Frau Goldenbaum als erfahrene und engagierte Chorleiterin überlegten sich gemeinsam die szenische Komposition der Oper und besprachen ihre Vorschläge mit uns in den Proben.

Mitte Februar stellte uns Frau Fünfeck die Geschichte von Dido und Aeneas in einer anschaulichen Präsentation vor, die auch Teil der Vorstellung wurde. Dabei wurden wir mit den verschiedenen Gruppierungen innerhalb der Rollen vertraut gemacht. Voller Euphorie entstanden erste Ideen für Kostüme, Requisiten und Bühnenbild. Für die nächste Zeit standen viele Proben an, es ging ans Auswendiglernen und die musikalische Vorbereitung. Singend liefen wir durch die ganze Aula. So mischten sich die Stimmen und wir lernten, unsere eigene auch dann zu halten, wenn wir nur andere um uns herum hörten. Diese Vorbereitung ermöglichte uns eine Simulation der Vorstellung. Nachdem die Castings für die Hauptrollen stattgefunden hatten, begann auch für die Solisten eine intensive Probenphase mit zahlreichen Extraproben auch an Wochenenden und sogar in den Ferien.

Jetzt ging es an die Details, die finale Umgestaltung der Aula mit Podesten als Kai, einer Wand aus Alufolie, die den Sonnenuntergang symbolisieren sollte, und Tischen, die zu Büschen umfunktioniert wurden. Das nächste Stadium der Entwicklung stellte eine besondere Herausforderung dar: Neben Klassenarbeiten, Klausuren, dem Abitur, Korrekturen und Notenbesprechungen arbeiteten wir alle fleißig daran, unsere Arbeit mit der des Orchesters zu verbinden, das unter der Leitung von Frau Suckow seinen Part einstudiert hatte. Frau Suckow studierte zeitgleich die von ihr entworfenen Choreographien für die Tänze der Oper mit uns ein.

Allmählich rückte die Premiere immer näher und die letzten Proben standen bevor. Diese letzten Proben arbeiteten wir in Kostüm und Maske und am reibungslosen Ablauf der Vorstellung. Die Requisiten und das Licht sorgten dafür, dass die Proben immer mehr wie eine tatsächliche Aufführung wirkten.

Und dann war es soweit, der Vorhang öffnete sich. Der Geruch der Nebelmaschine und Make-Up, sowie das Gefühl von Adrenalin und Aufregung begleiteten uns vier Tage. Jede Aufführung fühlte sich dabei wie die Premiere an, jede Vorstellung war anders. Die ersten zwei unterschieden sich in der Besetzung der Solopartien, die dritte und vierte Vorstellung wurden mitgeschnitten. Die Erfahrung der Oper fand mit der großen Dernierenfeier im Anschluss an die letzte Vorstellung ihren würdigen Abschluss. Im gemeinschaftlichen Beisammensein von Freunden, Lehrern, Familie und dem gesamten Chor und dem Orcherster zelebrierten wir die gemeinsame Zeit und stießen auf das gelungene Projekt an.

Wir sprechen für den ganzen Chor, wenn wir sagen, dass es sich um eine unvergessliche Zeit handelt!

Rosa Reimann und Aida Ticevic, Jahrgang 12

03.07.2023