Skifahrt 2023

Anfang des Jahres sind wir, eine Gruppe von 31 Schülern und Frau Brocker, Frau Werner und Herr von Leupoldt, für acht Tage nach Axamer Lizum in Tirol gefahren.

Anreisetag war Donnerstag, der 5. Januar. Morgens wurden Skimaterial und Gepäck in Windeseile im strömenden Regen eingeladen. Um sieben Uhr saßen alle durchnässt im Bus und wir konnten die zehnstündige Fahrt antreten. Die Fahrt war angenehm, der Bus gemütlich und das Busfahrerehepaar sehr sympathisch.  Ab Innsbruck begann gespanntes Warten auf den ersten Schnee, der ließ jedoch auf sich warten. Angekommen an unserem Hotel direkt am Skigebiet lag aber einiger. Bis zu unserem ersten Abendessen im Hotel  Olympia wurde Gepäck ausgeladen und alle auf sechser und ein dreier Zimmer verteilt. Die Zimmer waren gemütlich, bis auf ein Dreierzimmer, aber die Aufmerksamkeit galt sowieso zuerst mehr der schönen Aussicht auf die verschneiten Berge direkt vor dem Fenster als den Zimmern selbst.

Am ersten Skitag, Freitag der sechste, wurden wir zuerst in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Fortgeschrittenen sind mit Herrn von Leupoldt gleich auf den Berg gefahren, die anderen haben sich auf dem Übungshang eingefahren und sind anschließend zweimal vorgefahren. Daraufhin wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Bis zwölf Uhr haben wir die ersten Abfahrten in unseren Gruppen gemacht. Für viele von uns war es das erste Mal auf Skiern seit mindestens einem Jahr, andere sind auch mehrere Jahre nicht mehr gefahren. Deshalb war es ein ganz besonderes Erlebnis und wir freuten uns alle, es mit unseren Freunden teilen zu dürfen. Nach Ende der Mittagspause ging es von 13 bis 15:30 Uhr weiter mit Abfahrten und einer ersten Erkundung des Skigebiets. Nach dem Abendessen um 18:30 wurde  ein Spieleabend  mit Gemeinschaftsspielen, wie Werwolf und Tabu,  von einigen der Schüler organisiert.

Am Samstag sind wir bei strahlender Sonne den ganzen Vor- und Nachmittag die roten und blauen Pisten des Skigebiets gefahren, haben einige Übungen zur Skifahrtechnik gemacht und durften teilweise in dreier Gruppen alleine fahren.  Nach Auflösung der Gruppen um 15 Uhr war es uns freigestellt am vermeintlich ungefährlichen Übungshang zu fahren. Dabei sind viele Schüler über eine Schanze gesprungen, wobei es mehrere unsanfte Stürze gab. Es folgten eine geprellte Schulter, verbogene Skistöcke und ein Verbot über Schanzen zu springen.

Am dritten Skitag sind wir sowohl wegen des statistisch hohen Verletzungsrisikos beim Skifahren als auch wegen des anstehenden Theorietest nur den Vormittag gefahren und haben nachmittags - einige mehr, einige weniger - das Skript über Skifahrtechniken, Verhalten bei Unfälle, Umweltfolgen und –risiken des Skifahrens auswendiggelernt.  Der Test war im Verhältnis zum auswendig zu lernenden Material relativ kurz und dauerte nur 10 Minuten. Danach wurde für ein Geburtstagskind gesungen und anlässlich des 18. Dreimal auf einem Stuhl hochgehoben. In allgemeiner Erleichterung verbrachten wir den Abend mit Kartenspielen auf dem Flur.

Am Montag wurde wie gewohnt vor- und nachmittags Ski gefahren. Abends waren alle froh dem eher eintönigen Buffet des Hotels zu entkommen und in einer Hütte gemeinsam sechs riesige Pfannen österreichischer Spezialitäten: Gröschtl und Kasnocken zu essen. Danach stellte uns das Hotel den Gemeinschaftsraum zur Verfügung, in der wir eine Disco veranstalteten. Trotz einiger Startschwierigkeiten war es für die meisten von uns ein lustiger Abend und auch Herr von Leupold, Frau Werner und Frau Brocker haben ihre Tanz-Skills ausgepackt.

Am Vormittag des fünften Skitages hatten wir die Möglichkeit, individuell für die anstehende Praxisprüfung am nächsten Tag zu üben. Im Zuge dessen fanden wir uns gruppenübergreifend zusammen um miteinander Erfahrungen und Gelerntes auszutauschen und weiterzugeben. Besonders lustig war es hierbei, auch neue Übungen wie zum Beispiel die Drehung zu zweit oder alleine auszuprobieren. Aufgrund des Neuschnees der vergangenen Nacht und starkem Nebel, waren die Pistenverhältnisse jedoch eher mäßig und die Sicht schlecht, weshalb viele Gruppen die Möglichkeit nutzen, sich in der Skihütte aufzuwärmen und zu stärken. Den Tag ließen wir mit einem aktiven Spieleabend ausklingen. Hier stellten wir in einem Pantomime Spiel unsere Schauspielkünste unter Beweis. Auch der anschließende Stuhltanz erwies sich als äußerst witzig, auch wenn man von Unfairness aufgrund von Teambildung gewisser Teilnehmer munkelt.

Der folgende Morgen war bei den Meisten geprägt von Aufregung aufgrund der bevorstehenden Prüfung, was sich schon beim Frühstück bemerkbar machte, wo viele kaum etwas hinunterbekamen. Nach kurzem, individuellen Einfahren, versammelte sich die Gruppen nacheinander am Prüfungshang. In alphabetischer Reihenfolge absolvierten alle Schüler*innen sowohl einen technischen Teil, der sich aus mittelgroßen Schwüngen und einem Stoppschwung zusammensetzte sowie eine freie Abfahrt, in der man zeigen konnte, was man in der Woche gelernt hatte. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten wegen eines Missverständnisses mit dem jüdischen Gymnasium, verlief die Prüfung reibungslos. Bei der ersehnten Mittagspause auf der Skihütte fiel die Anspannung allmählich ab und wir konnten uns auf die bevorstehenden Geländespiele freuen. Leider konnten wir den Lehrern keine Andeutung bezüglich unserer Noten entlocken. Die Geländespiele erwiesen sich als langwierige, aber lustige Abwechslung zu den gewohnten Abfahrten. Es mussten beispielsweise Becher mit Wasser transportiert werden, ohne etwas zu verschütten, oder eine möglichst synchrone Formation gefahren werden. Menschenslalom, zahlreiche Drehungen sowie ein Wettlauf im Tiefschnee gehörten ebenfalls zum Programm. Als lustiges Highlight entpuppte sich das „Schlangefahren“ wobei mehrere Skifahrer dicht aneinander eine Schlange bildeten und zusammen hinabfuhren. Der Nachmittag wurde von vielen genutzt, um ein letztes Mal am Ankerlift zu fahren, bevor es mit dem Packen für den nächsten Tag begann.

Der Vormittag des Abreisetages wurde für ein paar letzte Abfahrten genutzt, die wir wieder in individuellen Gruppen bestreiten durften. Bei der letzten gemeinsamen Abfahrt wurde noch einmal deutlich, welche Fortschritte alle innerhalb der Woche gemacht hatten und wie die Gruppe gemeinschaftlich zusammengewachsen war. Erschöpft aber glücklich luden wir unser Gepäck und die Skier in den Bus und traten gegen 15 Uhr die Heimreise an. Kurz nach der Abfahrt hielten wir in Innsbruck, um uns bei einem Supermarkt mit Proviant für die Fahrt zu versorgen. Etwas Wehmut lag in der Luft als sich der Bus schließlich in Bewegung setzte und wir den Schnee und die Berge hinter uns ließen, aber dennoch freuten wir uns alle auf unsere Familien, Freunde und ein bequemes Bett.          Nach einer zehn stündigen Busfahrt kamen wir- früher als erwartet-  und nach nur einem Zwischenstopp auf dem REWE-Parkplatz vor unserer Schule an. Mit vereinten Kräften gelang es uns in Rekordgeschwindigkeit, die ausgeliehen Skischuhe und Skier in den Schulkeller zu bringen. Auch wenn beim Abschied ein wenig Wehmut in der Luft lag, waren wir uns alle einig, dass die Skifahrt ein rundum gelungenes Event war!

Insgesamt kann man von der Fahrt als voller Erfolg sprechen. Auch wenn es hier und da ein paar kleine Blessuren gab, wurde niemand ernsthaft verletzt. Wir alle haben sowohl viel über das Skifahren in Praxis und Theorie gelernt, als auch über die anderen Teilnehmer. Durch das mit- und voneinander Lernen sind neue Freund- und Bekanntschaften entstanden und es war deutlich erkennbar, wie das Gemeinschaftsgefühl von Tag zu Tag wuchs. Besonders hervorheben muss man das Engagement von Herrn von Leupold, Frau Werner und Frau Brocker, die sich in jeglichen Situationen für uns einsetzten und sich stets um unser Wohl und unsere Skitechnik bemühten. Wir sagen Danke für dieses tolle Erlebnis und die schöne Zeit, die wir erleben durften!