Balladen-Wettbewerb
Wir gratulieren Benedikt K., Sina R. und Felicitas J., die mit ihren Märchenballaden beim internationalen Schülerwettbewerb den 3. und 12. Platz belegt haben.
Von Karawanen, Wüsten und Oasen Balladen der Klasse 5c
Deutschlehrerin: Dagmar Nellissen
Der Sultan und die Wiener Würstchen von Benedikt Kirst
Ein Sultan lebte im Orient.
Ich bin sicher, dass ihn jeder kennt,
denn er war unermesslich reich,
reicher als der reichste Scheich.
Der Sultan und seine Diener,
die aßen gerne Wiener.
Doch mitten beim Wiener essen,
wollte ein Tiger sie fressen.
Der Sultan beherrschte ein bisschen Magie,
doch der Wegfliegezauber, der klappte nie.
Also nahmen sie die Füße in Hand,
der Sultan und seine Diener
Und flohen in das Nachbarland.
Der Tiger fraß die Wiener.
Als die Flüchtenden schließlich stehen blieben,
waren sie ganz allein.
Ihre Angst hatte sie in eine Wüste getrieben,
sie fühlten sich einsam und klein.
Sie warteten auf ’ne Karawane
und der Sultan sprach: Ich ahne,
es kommt keine.
Wir sind alleine.“
Da besann sich der Sultan auf sein bisschen Magie:
„Abrakada – abrakadi
Der Sultan ich bin.
Ich wünsch mir den Dschinn
aus der Zauberlampe des Aladin.
Am besten bringt er uns alle nach Wien.“
Und tatsächlich: Auf einmal ein Geist erschien!
Er packte Sultan und Diener sogleich
und schleppte sie nach Österreich.
Was der Tiger, der Gierschlund, jetzt tut?
Keine Ahnung. Bestimmt hat er Wut,
denn er hat den Sultan nicht erwischt
und auch nicht seine Diener.
Die sitzen jetzt alle zusammen in Wien
und essen – na was wohl... Wiener!
Die Teekanne von Felicitas Jeske und Sina Reiner
Es war Mann namens Aladin,
der trank von Zeit zu Zeit ’nen Gin,
doch am liebsten trank er Tee.
Eines Tages jedoch -oh weh!-
die Kanne zerbrach in tausend Scherben.
„Jetzt muss ich eine neue erwerben“,
dachte der Mann. „Das ist bitter.“
Da kam auch noch ein Sommergewitter.
Und plötzlich klopfte es an der Tür,
da stand ein Mann mit Küchengeschirr.
Er bat sehr freundlich um Einlass,
denn das Sommergewitter machte ihn nass.
Aladin sagte: „Klar, komm herauf!“
Ein Diener fegte die Scherben auf.
Der Mann mit dem Küchengeschirr rief: „Ei!
Ist eure Teekanne etwa entzwei?
Hier zwischen meinen Tellern und Pfannen
finden wir sicher auch tolle Teekannen.
Diese zum Beispiel! Sie ist ziemlich verbeult,
und sie ist auch nicht aus Perlmutt,
aber wegen ihr hat auch noch niemand geheult,
denn sie geht niemals kaputt.“
Und Aladin, der kaufte entzückt
die unzerbrechliche Kanne.
Und er war fröhlich und beglückt.
Der Händler zog von dannen.
„Jetzt koche ich mir einen Tee
von vor der orientalischen Sorte.
Diesen Händler, den schickte ne Fee!“
Doch was war das für ein Geräusch an der Pforte?
Und als Aladin sich schenkte ein Tässchen ein,
da stürzte ein Räuber zum Zimmer herein.
Er wollte stehlen sein Gold und Geschmeide.
Schon zog er seinen Dolch heraus aus der Scheide.
Aladin ließ schreckhaft die Kanne fallen.
Da hörte man ein lautes Knallen,
und aus der Kanne fuhr ein gewaltiger Dschinn.
Der Räuber kratzte sich ratlos am Kinn.
„Ich gehorche dem Besitzer der Kanne!
Und dich, du Räuber, ich verbanne
Auf eine Insel tief im Meer,
so dass du nie mehr kommst hierher!“
So leben sie glücklich bis heute: der Dschinn
Mit seinem Herrn, dem Aladin.