Unter den Pflastersteinen der Strand
Die Gewinner*innen des Schreibwettbewerbs 2022 stehen fest!
Wir danken allen Teilnehmer*innen für ihre Geschichten und wünschen euch einen Sommer voll Sonne, Lachen und Mee(h)r!
Die Jury des Schreibwettbewerbs
Unsere Gewinner*innen:
Klassen 5 – 8 (Jury: Frau von Foullon, Tara Tsch. / Klasse 12, Frau Schrimpf):
1) Anne M. (7c) / Schlüssel im Sand: Luis und Emma tauchen in einer seltsamen Welt der Zukunft nach Fundstücken der Vergangenheit - und stoßen dabei nicht nur auf kostengünstige 900-Euro-Tickets... Anne nimmt in ihrer Geschichte aktuelle Probleme wie Corona und den Klimawandel humorvoll aufs Korn. Die Geschichte ist lebendig und flüssig geschrieben und bringt die Leserin zum Schmunzeln wie zum Nachdenken. Lustig, originell und kritisch.
2) Lieselotte B. (8b) / Eine abenteuerliche Mittagspause: Lilly und ihre Freundinnen entkommen dem grauen Schulalltag durch eine Schranktür und erkunden die grünen Weiten eines Dschungels, um gerade noch rechtzeitig umzukehren. Kurzweilig, spannend und engagiert geschrieben, ist dies eine schülernahe Geschichte, die neugierig macht und Lust weiter zu lesen.
3) Magdalena A. (8e) / Unter den Pflastersteinen der Strand:Berührend erzählt Magdalena von schwerwiegenden Verlusten und dem Leben, das versandet. Ihre kurzen Sätze und ihre prägnante Wortwahl verleihen dem Text Tiefe. Eine Geschichte, die mitfühlen lässt - und trotz allem hoffen.
Klasse 9 (Jury: Frau Lockenvitz, Herr Stubenrauch, Sina R., Chantal L. / Klasse 12)
1. Daria F. (9a) / Meeresblick: Daria skizziert das Erleben und die Gedanken der Protagonistin in einem Tourismusgebiet am Meer nach einer Flutkatastrophe. Die Gedanken und Gefühle sind eindrucksvoll geschildert und das Thema ist aktuell und nachvollziehbar. Gelungen sind die Kritik an der als rücksichtslos dargestellten Tourismusbranche und das runde Ende wie auch der Bezug zum Thema des Wettbewerbs.
2. Ninuk Bachmann (9a) / Neuanfang: Ninuk gelingt eine schöne Kurzgeschichte mit einem sich zuspitzenden Spannungsbogen inklusive offenem Ende. Gerade die unterschiedlichen Charakterzüge des Pärchens und die Chancen und vor allem Ungewissheiten/Schwierigkeiten eines Neuanfangs überzeugend. Spannend bleibt, was sich in den ominösen Schubladen im Keller befindet und wie die Geschichte weitergeht. Auch sprachlich überzeugt die Geschichte durch detaillierte, bildhafte Beschreibungen.
3. Elion Neukirch (9c) / Die Stadt zwischen Meer und Wüste: Elions Kurzgeschichte ist ergreifend und aktuell. Der Protagonist flieht mit seiner Mutter Mara, wobei unklar bleibt, wovor sie genau fliehen müssen. Mir gefällt die traurige Darstellung der Privilegien, die die beiden durch Majas Ingenieurjob im Gegensatz zu anderen Menschen am Bahnhof, genießen. Die sprachliche Richtigkeit der Geschichte hätte überarbeitet werden sollen, der Bezug zum Thema vertieft werden können. Durch schöne Vergleiche und Formulierungen wirkt die Geschichte jedoch echt und lebendig.
Klasse 10 (Jury: Herr Saathoff, Frau Schwericke, Maximilian Th. / Klasse 12)
1) Viktoria B. (10c) / Unser Haus: Eine Geschichte mit aktuellem Bezug (Krieg in der Ukraine) und zum vorgegebenen Thema: Der Krieg, den die Protagonisten zunächst nicht wahrhaben will, wird zur aufgezwungenen Realität. Der Text überzeugt durch eine authentische Sprache. Die Gefühle der Protagonistin werden sehr anschaulich dargestellt, so dass sich die Leserin gut in ihre Lage hineinversetzen kann.
2) Paul B. (10c) / Die Welt hat mehr als graue Farben: Kühne Metaphorik; der verzweifelte Protagonist, der sich das Leben nehmen will, fährt im ,,Bus der Versagens“ Stationen seines erfolglosen Lebens ab. Durch die schonungslose Offenlegung seiner Gedanken ist der Text phasenweise sehr packend, an einigen Stellen gleitet er allerdings ins Pathetische ab.
3) Mariella J. (10e) / Okkasion: Eine Welt liegt in Trümmern (Ende des 2. Weltkriegs). Die Verzweiflung über Tod und Zerstörung schlägt sich in einer wortkargen Sprache nieder. Im Verlauf der Geschichte, als die jugendlichen Protagonisten beginnen, Zukunftspläne zu schmieden, wandelt sich diese in eine bildhaftere. Allerdings mangelt es dem Text an einem Spannungsbogen.
Oberstufe (Jury: Frau Velikov, Emma St., Dora L. / Klasse 12)
1) Laetitia Matzner (12) / Unter den Pflastersteinen der Strand:Laetitias Kurzgeschichte hat uns inhaltlich und sprachlich sehr beeindruckt. Ihr detaillierter Schreibstil und ihre anschauliche Erzählweise führen den Leser durch die Handlung und lassen ihn in das Geschehen eintauchen. Das interpretationsfähige Ende lädt zum Nachdenken und Grübeln ein. Allumfassend eine sehr gelungene Kurzgeschichte!
2) Alina St. (11) / Dein Strand: Alinas Geschichte hat aufgrund ihrer sprachlichen Darstellungsweise und der Erzählperspektive überzeugt. Die detailreiche Kurzgeschichte handelt von einer Figur, die ihre Träume nicht verfolgt, und dem Ich-Erzähler, welcher sich fragt, wie es dazu kommen konnte. Die Tiefgründigkeit der Geschichte wird durch einen Appell am Ende abgerundet.
3) Nathalie Zeßner (12) / Das Rauschen: Von einer Sekunde zur anderen verschwindet die Großstadt vor den Augen der Protagonistin und sie ist plötzlich von Palmen, Strand und Meer umgeben. Wovon andere träumen, ruft bei ihr jedoch Panik hervor, und es beginnt eine verzweifelte Suche nach ihrem Laptop. Natalie erzählt eine lebendige Geschichte, die die Lesenden fesselt und gleichzeitig innehalten lässt und nachdenklich macht.