Harvard Buchpreis

Unsere Schule hat das Vorrecht, jedes Jahr zwei SchülerInnen für den Harvard Buchpreis vom Harvard Alumni Club in Berlin vorzuschlagen. Diese SchülerInnen haben sich in der Schule durch besondere Leistungen hervorgetan und werden durch Herrn Scheerbarth vom Harvard Alumni Club zu einem Dinner eingeladen, bei dem sie den Harvard Buchpreis überreicht bekommen. Dieses Jahr war Leo Köpp, ein ehemaliger Schüler unserer Schule, eingeladen.

M.Brehm

 

 Harvard Dinner Bericht                      

Politischer Diskurs sei in der Europäischen Union zu zentralen Themen öffentlicher Meinungsbildung unmöglich. Unter anderem daher rühre die Vertrauenskrise, die mitunter dem bevorstehenden Brexit zugrunde liege. Die Over-Constitutionalization der EU als vermeintlich übertriebene Erhebung von Normen in den Verfassungsrang liege dem zugrunde – und das, obwohl europäisches Primärrecht aufgrund der 2004 gescheiterten Verfassungsgebung ausdrücklich gar keine Verfassung darstellt. Dass faktisch dennoch Sozialpolitik und weitere politisch brisante Themen dem parlamentarischen und öffentlichen Diskurs entzogen wurden, ist die These des ehemaligen Bundesverfassungsrichters, weltweit renommierten Wissenschaftlers und emeritierten Professors der Humboldt Universität zu Berlin, Dieter Grimm.

Seit einigen Monaten sucht er dazu das Gespräch, so auch am 7. Februar beim Abendessen mit dem Harvard Club in Berlin. Als Buchpreisträger*innen saßen diesmal zusätzlich (teils ehem.) Schüler*innen darunter.

Aus dieser Perspektive hatte die Veranstaltung für mich einen doppelten Mehrwert. Die Preisverleihung stellte für uns nicht nur eine Anerkennung unserer Leistungen, sondern auch eine hervorragende Gelegenheit zur Vernetzung dar. Denn neben dem Vortrag und der freien Diskussion um die Zukunft der Europäischen Union interessierte mich an dem Abend, weshalb das Studium an der Harvard University so einen herausragenden Ruf genießt. Der Konsens der verschiedenen Antworten, die ich erhielt, war: die Studierendenschaft sei einzigartig. Unter ambitionierten, interessierten und vielseitigen Studierenden bestehe ein unvergleichliches Lernklima, das im Zusammenspiel mit beispielsweise den Dozierenden und den Recherchemöglichkeiten die Diskussionen und Arbeiten auf ein höheres Niveau hebe. Uneinigkeit bestand darin, zu welchem Zeitpunkt der Laufbahn dieses Potential am besten auszuschöpfen sei. Den Erläuterungen der verschiedenen Karrierewege zu lauschen und dabei mehr über Aspekte eines Auslandsstudiums zu erfahren, hat mir sehr geholfen, meine eigenen Pläne für die kommenden Jahre zu konkretisieren. Ich lege jeder*m ans Herz, derartige Chancen zu nutzen, wenn sie sich bieten. Eine bessere Kontaktbörse und spannendere Diskussionen hätte ich mir an dem Abend kaum wünschen können.

Ein großer Dank gebührt Herrn Scheerbarth für die Organisation der Buchpreisverleihung!

Ich möchte mich auch bei Frau Brehm für die Korrespondenz seitens der Schule bedanken und drücke allen SchülerInnen an der Bertha die Daumen, dass derartige Gelegenheiten wiederkommen werden… Nutzt sie, es lohnt sich!

Leo Köpp (Abiturient des Jahrganges 2018)