Kanada-Austausch
Ein Erfahrungsbericht
Nachdem die zwanzigseitige Bewerbung ausgefüllt worden war, waren die Hoffnungen und Erwartungen sehr groß und sie sollten nicht enttäuscht werden. In den Sommerferien war es dann endlich soweit. Noch ein letztes Mal Familie und Freunde in den Arm nehmen und schon ging es ab über den Atlantik in das ferne Kanada.
Allein der neun Stunden lange Flug im Jumbo-Jet war schon ein Erlebnis für sich. In Toronto wurden dann die meisten schon freudig in Empfang genommen. Nur für uns ging es noch weiter. Für Joseph in die Hauptstadt nach Ottawa und für Quinten in das 100.000 Einwohner "Städtchen" Thunder Bay. Nach drei weiteren Wochen Ferien und erstem Kennenlernen der Familie und Region stand der erste Schultag vor der Tür: Die Fächerauswahl, die wir uns selbst zusammenstellen durften, reichte von Parenting, über Hairdressing, bis hin zu Mechanics. Das Schulleben sollte sich als sehr abwechslungsreich, spaßig und nicht allzu fordernd erweisen. Mit dem bisher in Deutschland erlernten Englisch konnte man dem Unterricht gut folgen und sich auch aktiv einbinden. Vor allem empfehlen können wir den Sportunterricht (Physical Education), Design und Canadian History. Wir raten aber davon ab nur spaßige Fächer zu nehmen, sondern auch anspruchsvollere Fächer zu wählen, weil man sich sonst schnell langweilt und auch noch einiges Interessantes dazulernen kann. Die Schulzeit erwies sich als tolle Möglichkeit, neue Freunde zu finden und tiefer in den kanadischen Alltag einzutauchen.
Aber die Schule war nicht das einzige Spannende, was es zu erleben gab. Allein die unendliche Vielfalt der Natur und deren Weiten waren eines Besuchs würdig. Hinzu kamen noch viele weitere spannende Unternehmungen mit den Gastfamilien, wie zum Beispiel einen Trip nach Toronto und zu den Niagarafällen. Auch der Besuch von Baseball- und Hockeyspielen waren tolle Erlebnisse. Letztendlich waren die drei Monate viel zu kurz und wir würden auf jeden Fall wieder nach Kanada gehen, wenn wir die Chance dazu hätten.
Zu Hause hatte man sich dann ziemlich schnell wieder eingelebt und abgesehen von sehnsüchtigen Erinnerungen und Kontakt mit der Gastfamilie war dann erstmal drei Monate Kanada-Pause. Diese Zeit konnten wir gut nutzen, um uns wieder an das Schulleben zu gewöhnen, was uns sehr gut gelang. Anfang Februar war es dann andersherum und die Kanadier kamen zu uns. Auch wenn die Kanadier kaum Deutsch sprachen, hatten wir wieder eine gute Zeit. Berlin eignet sich auch perfekt für Freizeitangebote, da es allerlei Sehenswürdigkeiten und andere tolle Möglichkeiten bietet. Wir danken Frau Brocker, Frau Greving und Frau Reichel für die engagierte Organisation. Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Zeit!
von Joseph Tschörner und Quinten Samrotzki 10a