Begabtenförderung Deutsch / Mentorenprogramm

Mentee: Maximilian (11. Jahrgang)

Mentorin: S. Schrimpf

 Seit dem Sommer 2019 nimmt Maximilian als Mentee am Begabtenförderungsprogramm LEMAS (Leistung macht Schule) bei uns am Europäischen Gymnasium Bertha-von-Suttner teil. Sein Schwerpunkt ist das kreative Schreiben. Hier präsentiert er seine neueste Kurzgeschichte mit dem Titel „Väter“, die er bei dem Schreibwettbewerb „Literaturpreis 2021 des Aber-Verlags“ eingereicht hat.

 

Maximilian : Väter

Inhaltsangabe

In der Kurzgeschichte “Väter” geht es um den zwölfjährigen Adam, der in der so genannten Zitadelle lebt. Die Geschichte spielt in einer fiktiven Welt und ist zeitlich im Mittelalter einzuordnen. Adam lebt in der dieser Zitadelle in strikter Isolation von der Außenwelt. Alles, das er bis zu diesem Punkt gelernt hat, alles, das er zu wissen glaubt, kommt von den Vätern. Diese sind eine Gruppe von Männern, die die Zitadelle leiten und die einzigen Bezugspersonen für die Kinder darstellen. Diese leben mit der Überzeugung, dass sie den Vätern zu Dank verpflichtet sind. Die Väter wiederum nutzen ihre Stellung aus und stehen ganz deutlich über den Kindern. Sie lehren, bestrafen aber auch, falls dies notwendig sein sollte.

Durch einen glücklichen Umstand wird Adam eines Tages in den Dienst eines Assistenten berufen, wodurch er einerseits zwar an Macht und Einfluss gelangt, andererseits seinen besten Freund verlassen muss, welcher für ihn bis zu diesem Zeitpunkt die einzig andere Person von Bedeutung war. Durch seinen höheren Rang entschlüsselt er nach und nach die Geheimnisse der mysteriösen Zitadelle, wobei er unter anderem feststellt, welchem verachtenswerten System er sein Leben bis zu diesem Punkt gewidmet hat.

Die Geschichte mag, durch den großen zeitlichen Unterschied, auf den ersten Blick nicht in die heutige Zeit passen, erzählt jedoch mittels des verdrehten Vaterbildes von Isolation und Einsamkeit, von Neugierde und von Freundschaft. “Väter” zeigt die Schrecken autokratischer Systeme und totalitären Denkens aus der Perspektive eines Kindes, das nie etwas anderes kennen gelernt hat.