Die Mentoringprojekte im Schuljahr 2019/20

Drei Schülerinnen und Schüler wurden in diesem Schuljahr in einem gewählten Fach eng durch ihre Mentorinnen betreut. Lesen Sie hier die Erfahrungsberichte von Caspar (Kl.8 ), Ella (Kl 9) und Maximilian (Kl 10).

LemaS – Bericht über die Arbeit in einem Schuljahr im Fach Erdkunde

von Caspar (Kl 8)

Meine Arbeit im Rahmen von LemaS ist vielseitig und spannend. Jede Woche treffe ich mich mit meiner Mentorin (Frau Fleischfresser), um in meinem Lernpfadfach Erdkunde zu arbeiten und nach und nach meine gesetzten Teil- und Zwischenziele zu erreichen. Das große Ziel, das am Ende von drei Schuljahren steht, ist das Absolvieren der Präsentationsprüfung in Klasse 10 im Fach Erdkunde mit der Bestnote 1.

Begonnen hat das Projekt mit der Erstellung einer drei-bis vierseitigen Facharbeit über Alexander von Humboldt mit der Leitfrage: „Inwiefern haben die geografischen Erkenntnisse von Friedrich Wilhelm Alexander von Humboldt noch heute Gültigkeit?“ Die Arbeit erschien bereits auf der Homepage. Die Inhalte für die Arbeit zusammenzutragen fiel mir nicht schwer, da ich bereits viel über Humboldt gelesen hatte. Allgemein hab ich mich umfassend mit der Person über viele Jahre beschäftigt. Die eigentliche Herausforderung bestand eher darin, einen halbwegs wissenschaftlichen Text, unter Angabe der genutzten Quellen, zu verfassen.

Im November bewarb ich mich für ein freiwilliges, einwöchiges Praktikum für die Winterferien Ende Januar am Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam. Dazu fertigte ich Bewerbungsunterlagen an. Neben einem Lebenslauf formulierte ich auch ein Bewerbungsanschreiben. Das Vorwort wurde von meiner Mentorin verfasst. Nach einer Zusage für das Praktikum, über die ich mich sehr freute, nahm ich Kontakt mit den Wissenschaftlern aus dem Bereich der Geomorphologie (die Wissenschaft der Veränderung der Erde) auf, mit denen ich dann während des Praktikums zusammenarbeitete. Während des Praktikums konnte ich hautnah erleben, was es bedeutet, wissenschaftlich zu einem Thema zu arbeiten. Ein Schwerpunktthema in der Zeit war das Thema „Erosion“. Ich durfte beobachten, aber auch selber Messungen durchführen. Die gewonnenen Daten habe ich nach dem Praktikum per Mail erhalten. Ein mittelfristiges Ziel wird es sein, diese Daten in Diagramme umzuwandeln und eine Präsentation mit PowerPoint unter einer wissenschaftlichen Leitfrage zu erstellen. Diese werde ich dann im Leistungskurs Erdkunde von Frau Fleischfresser vortragen, um meine Präsentationsfähigkeiten auszubauen und um meine Erkenntnisse weitergeben zu können.

Bereits vor dem Praktikum und den dazugehörigen Vorbereitungen arbeitete ich an der eigenständigen Planung und dem Bau zweier Modelle, welche die „Walker-Zirkulation“ sowie das Naturphänomen „El Niño“ erklären. Mit dazugehörigen Erklärungstexten sollen diese dann im Foyer der Schule zu Beginn des nächsten Schuljahres ausgestellt werden. Die Schüler der Schule können sich die Modelle dann ansehen und an dem von mir erstellten Kahoot Quiz zum Thema „El-Niño“ teilnehmen. Es wird eine Quiz-Version für die Sekundarstufe I und eines für die Sekundarstufe II geben.

Nachdem im März die Corona-Pandemie die Arbeit im Rahmen von LemaS in der Schule plötzlich beendet hatte, konnte ich mit meiner Mentorin alternative Wege der Kommunikation und Zusammenarbeit finden. Wir tauschen uns regelmäßig über Videokonferenzen aus und tragen Ergebnisse zusammen. Aktuell arbeite ich an den Erklärungstexten und dem Quiz zum Modell. In den letzten Tagen habe ich diesen Bericht geschrieben.

Die Zusammenarbeit bereitet mir viel Freude und ich freue mich auf weitere schöne Projekte, welche mich auf mein Fernziel, den MSA vorbereiten sollen.

Das Mentoringprojekt in Mathematik

von Ella (Kl 9)

 

Dieses Jahr habe ich am Mentoringprogramm teilgenommen. Für eine Stunde pro Woche habe ich mich mit meiner Mentorin Frau Goldenbaum getroffen und im Fach Mathematik weitergebildet. Diese besondere Betreuung hat mir gezeigt, wie groß und verzweigt die Mathematik wirklich ist. Wenn ich früher dachte, dass man in Mathe nur Berechnungen anstellt und geometrische Konstruktionen durchführt, so weiß ich nach diesem Jahr, dass es viel mehr Gebiete in der Mathematik gibt, die sich mit ganz unterschiedlichen Dingen beschäftigen. Auch haben mir die neu erlernten Verfahren und Themen geholfen, Teile der Mathematik besser zu verstehen. Ich konnte immer wieder Parallelen zwischen dem Unterrichtsstoff und den Themen des Mentoringprogramms ziehen, sowie neue Erkenntnisse über alte Thematiken erlangen. Insgesamt hat das Mentoringprogramm meine Neugier für alle Teile der Mathematik gestärkt, jedoch hat es mir auch gezeigt, dass ich einige Bereiche interessanter und spannender finde als andere. Besonders die Zahlentheorie hat es mir angetan. In ihr gibt es viele ungelöst Rätsel und faszinierende Zusammenhänge, von denen ich noch nie zuvor gehört habe. Daher würde ich mich sehr freuen, mir diese vielleicht im nächsten Jahr näher anschauen zu können.

Deutsch-Mentoring Eine erfolgversprechende Chance oder (nur) zusätzliche Arbeit?

Bericht über das erste Jahr als Deutsch-Mentee im Rahmen des Mentorenprogramms von LEMAS

von Maximilian (Kl 10)

Ja, das Teilprojekt Mentoring im Fach Deutsch: Was soll ich großartig dazu sagen? Dieses erste Jahr war ein sehr ereignisreiches Jahr mit vielen Höhen und Tiefen und viel genereller Verwirrung, bedingt durch die aktuelle Corona-Lage, welche schließlich mit viel Unsicherheit verbunden ist.

Als ich zu Beginn dieses Schuljahres zur ersten Stunde mit meiner Deutschlehrerin Frau Schrimpf ging, hatte ich unterschiedlichste Vorstellungen und gemischte Gefühle.

Einerseits lag der Gedanke, dass dieses Programm mehr Arbeit bedeuten würde, bei einem Schüler, der in den letzten Jahren vielleicht nicht immer 100% gegeben hat, sehr nahe. Andererseits hatte ich die Teilnahme angeboten bekommen, was eine großartige Chance ist. Mit anderen Worten, ich war ziemlich nervös und gespannt, was auf mich zukommen würde.

Im Nachhinein betrachtet waren viele meiner Sorgen unbegründet. Das Mentoring Programm unterscheidet sich schließlich extrem von herkömmlichem Unterricht. Dadurch, dass man zu zweit auf einer Augenhöhe arbeiten kann, ist es sehr viel persönlicher und individueller, als wenn man mit 30 anderen Leuten in einer Klasse sitzt. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass wir in den letzten Monaten an meinen individuellen Stärken gearbeitet haben. Eigentlich hatten wir den Schwerpunkt auf das Schreiben von Texten gesetzt. So habe ich in dieser Zeit unter anderem an einem Gedichtwettbewerb teilgenommen oder Artikel für unsere Internetseite geschrieben. Nach einiger Zeit aber haben wir im normalen Deutschunterricht ein kurzes Theaterstück aufgeführt, woraufhin Frau Schrimpf mich gefragt hat, ob wir den mündlichen Aspekt nicht auch mal ausprobieren wollen. Zwei Monate später saß ich in der Finaldebatte des Wettbewerbs Jugend Debattiert an unserer Schule und kam auf den zweiten Platz. Später nahm ich dann auch beim Regionalwettbewerb teil, wofür wir mich intensiv vorbereitet haben.

Was ich damit sagen möchte ist, dass mich das Mentoring ungemein bereichert und nach vorn bringt. Durch die Tatsache, dass das Programm so viel persönlicher ist als klassischer Unterricht, bin ich deutlich motivierter, etwas für das Mentoring zu tun, als für den Unterricht in anderen Fächern.

Anfangs habe ich das Programm als eine Möglichkeit angesehen, besser im Deutschunterricht zu werden. Aber darum geht es gar nicht. Natürlich wird man besser, aber der Sinn ist es von Anfang an gewesen, eine zusätzliche, individuell abgestimmte und zugleich flexible Förderung für bestimmte Schüler anzubieten. Im Nachhinein bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit und freue mich darauf, auch in Zukunft das Mentoring in Anspruch zu nehmen.