DIE BERTHA ZU BESUCH IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK

Zwei Schulen, ein Austauschprogramm und tausend wertvolle Erfahrungen

In der Woche vom 06.04.2025 bis zum 11.04.2025 hatten wir die Möglichkeit, an einem Schüleraustausch mit unserer Partnerschule, dem Gymnázium J. A. Komenského a Státní Jazyková škola in Uherský Brod in der Tschechischen Republik, teilzunehmen. Gemeinsam mit 15 Schüler:innen unserer Schule reisten wir nach Uherský Brod, wo wir eine Woche lang bei Gastfamilien untergebracht waren und das tschechische Alltagsleben kennenlernen durften.

Vor der Reise waren wir alle aufgeregt. Natürlich freuten wir uns auf die neuen Erfahrungen, aber gleichzeitig waren viele auch sehr nervös – besonders wegen der Sprachbarrieren und dem Leben in einer fremden Familie. Als wir am Abend am Bahnhof ankamen, war zunächst alles sehr ungewohnt. Der ganze Lärm und das Leben, das wir aus Berlin kannten, waren auf einmal verschwunden. Es war so still, wie man es sich in einer Kleinstadt eben vorstellt. Trotzdem wurden wir sehr herzlich von unseren Gastfamilien begrüßt. Und dann ging jede:r seinen eigenen Weg – in ein Zuhause, das man vorher noch nie gesehen hatte. Unsere Gastfamilien waren alle supernett, aber trotzdem fühlte man sich am ersten Abend noch etwas fehl am Platz und war unsicher, ob man sich gut verständigen könnte. Besonders am ersten Abend spürte man stark, wie sehr einem das gewohnte Umfeld fehlte.

Am Montag waren die Sorgen jedoch schon vergessen, denn an diesem Tag lernten wir viel über die tschechische Geschichte und hörten verschiedene interessante Vorträge unserer Austauschpartner:innen. Da wir den ganzen Tag in der Schule verbrachten, bekamen wir auch die Möglichkeit, das Schulgebäude von innen kennenzulernen. Viele Dinge waren ähnlich, einige aber auch ganz anders! An der tschechischen Austauschschule gibt es eine riesige Mensa, in der alle Schüler:innen gemeinsam essen – unabhängig von ihrer Klassenstufe. Es gibt auch mehrere Sporthallen, die sich alle im Schulgebäude befinden.

Ein absolutes Highlight unseres Tschechien-Aufenthalts war definitiv der Ausflug in das ehemalige kommunistische Gefängnis in Uherské Hradiště, inklusive einer Geräuschsimulation, die den Klang der täglichen Umgebung der Inhaftierten nachbildete. Aber auch die gemeinsame Wanderung zur Glasmanufaktur Strání, wo wir unsere eigenen kleinen Glaskunstwerke blasen durften, sowie der kleine Tanzkurs am letzten Tag, bei dem wir mit dem Schul-Folklore-Ensemble JAKUB einen traditionellen Volkstanz lernten, waren sehr interessant und machten großen Spaß.

Besonders auffällig war, dass einem das Englischsprechen von Tag zu Tag leichter fiel. So war es am Tag unseres Abschieds gar kein Problem mehr, sich zu verständigen. Und auch wenn manchmal die Angst bestand, einen Fehler beim Sprechen zu machen, fanden wir immer wieder Wege, uns auszudrücken. Oft sagten Gestik, Mimik und ein freundliches Lächeln mehr als Worte.

 

Am meisten überraschte uns, wie schnell man sich an ein neues Umfeld gewöhnen kann. Schon nach wenigen Tagen fühlte man sich fast wie zu Hause – obwohl einem das am Anfang unmöglich erschien. Wir alle haben nicht nur neue Menschen kennengelernt, sondern auch gemerkt, wie viel wir in kurzer Zeit dazulernen können – sprachlich, aber auch persönlich. Der Austausch hat uns allen Mut gemacht, offener auf andere zuzugehen.

Insgesamt war der Austausch nach Tschechien eine wertvolle Erfahrung. Wir sind dankbar für die vielen Eindrücke, die unterschiedlichen Menschen, die wir kennenlernen durften, und für die Möglichkeit, über uns hinauszuwachsen. Ein besonderer Dank geht an unsere Lehrer:innen und an die Partnerschule für die tolle Organisation.

Iona Blasche Lozano (10e) und Stella Busuleanu (10f)