„Können wir trotz verschiedener Wurzeln zu einer gemeinsamen Zukunft finden?“
Dieser Frage gingen wir nach, als wir im Rahmen unseres eTwinning Projekts in den Herbstferien unserer Partnerschule in Uhersky Brod, Tschechische Republik, einen Besuch abstatteten. Mit sechs Schülerinnen aus Deutschland, sieben Schülerinnen und Schülern aus Rumänien und acht Schülerinnen und Schülern aus Italien setzten wir dort unser erfolgreiches Projekt fort.
Neben dem ständigen virtuellen Austausch auf der eTwinning Plattform gehört der reale Einblick in die Kultur eines anderen europäischen Partnerlandes nach unserem Verständnis zu einer spannenden und unverzichtbaren Erfahrung, um die europäische Idee wirklich zu leben.
Wenngleich die Anreise mit 11 Stunden Zugfahrt nicht ganz unbeschwerlich war, so wurden wir doch am nächsten Tag mit einer außerordentlich herzlichen und vorbereitungsintensiven Willkommensfeier dafür entschädigt. Unter dem Motto „ The Czech – The Musician“ bekamen wir einen Einblick in die Bandbreite der Musik, die für die tschechischen Schüler eine Rolle spielt. Rock am Schlagzeug, Pop am Klavier, Hamonisches vom Chor und eine Darbietung der Folkloretänzer begeisterten alle Zuhörerinnen und Zuhörer.
Und dann waren wir dran! In drei verschiedenen Workshops sangen wir tschechische Lieder, erlernten im Kunstfachbereich das Bemalen und Verzieren von Tassen und Tellern nach klassischen Techniken und versuchten uns schließlich selbst im Folkloretanz.
Neben einer Stadtführung und dem Besuch des traditionellen Jahrmarkts, der Besucher aus der gesamten mährischen Region anlockte, besichtigten wir die Tropfsteinhölen (Punkva Caves) des mährischen Karst. Der mährische Karst zählt zu den wichtigsten Karstgebieten in Mitteleuropa. Auf ganzem Gebiet gibt es mehr als 1100 Höhlen, von denen vier zugänglich sind. In den Höhlen zwängten wir uns zu Fuß durch enge Schluchten und fuhren mit dem Boot auf dem unterirdischen Fluss Punkva.
Nach den gemeinsamen Aktivitäten blieb natürlich auch noch genug Zeit für intensive Erlebnisse und den gegenseitigen Austausch in den Gastfamilien. Dabei konnten unsere Schülerinnen feststellen, dass trotz einiger kultureller Unterschiede das Zusammenleben in der Familie auch durch viele Gemeinsamkeiten mit dem deutschen Familienalltag geprägt ist. Kommuniziert wurde während des gesamten Projekts auf Englisch – eine weitere Gemeinsamkeit, die uns als Fremdsprachenlerner mit den Schülerinnen und Schülern aus Tschechien, Rumänien und Italien verbindet und die schließlich überhaupt den Schlüssel für unser Projekt und die Beantwortung unserer Fragestellung darstellt.
So konnten wir uns zum Abschluss des fünftägigen Austauschs auch erfolgreich darüber verständigen, unser eTwinning Projekt „Can different roots lead us to a common future“ fortzusetzen und sehen weiteren Präsentationen, Blogs und Videokonferenzen mit unseren Partnern auf dem eTwinning Portal genauso freudig entgegen wie dem nächsten anstehenden Besuch in Sibiu (Hermannstadt), Rumänien.
Marlen Brocker, Oktober 2013