Ausflug der Biologie LKs nach Leipzig

Im Rahmen des Semesterthemas Evolution ging es für den Biologie Leistungskurs von Frau Dexel und den von Frau Lange am Mittwoch, den 13. März, in den Leipziger Zoo. Hier konnten wir anhand verschiedener Arten von Menschenaffen die Evolution hautnah erleben.

Morgens um halb zehn fuhr der ICE vom Hauptbahnhof ab und nach knappen anderthalb Stunden waren wir dann in Leipzig. Vom Bahnhof aus ging es direkt in den Zoo und dort erst einmal ins „Pongoland“, eine der modernsten Zooanlagen für Affen. Hier forschen Biologen des Max-Planck-Institutes für evolutionäre Anthropologie an Verhalten und Wahrnehmungsfähigkeit der einzelnen Menschenaffenarten. Zwei dieser Biologen leiteten unsere Führung durch das Pongoland. Sie erzählten uns, welche Arten von Tests vor Ort gerade an Schimpansen, Bonobos, Orang-Utans und Gorillas durchgeführt werden. Zum Beispiel werden die Affen vor einen Bildschirm gesetzt und sollen Zahlen in der richtigen Reihenfolge nacheinander berühren. Auch wird durch Umfüllen von Flüssigkeiten in unterschiedlich große Gefäße untersucht, wie stark das Verständnis für Volumina bei den einzelnen Affenarten ausgeprägt ist. Danach erfuhren wir noch, welche Merkmale bezüglich des Sozialverhaltens die vier Menschenaffen besonders machen.

Die Schimpansen zeichnen sich dadurch aus, dass sie von ihrem Handeln her sehr egoistisch eingestellt sind. Wenn sie auf etwas zeigen, bedeutet dies, dass sie den jeweiligen Gegenstand haben wollen. In Fällen, in denen Schimpansen die Zeichensprache beigebracht wurde, erkennt man ein ähnliches Muster: sie kommunizieren ausschließlich, was man ihnen geben soll, die eigenen Gefühle werden nie kommuniziert.

Dieser Egoismus erschwert natürlich vor allem in größeren Gruppen die Lösung von Problemen durch kollektives Handeln, da die dominanteren Tiere immer zuerst agieren, wohingegen die schwächeren eher passiv bleiben. Die im Gegensatz zu den Schimpansen äußerst friedliebenden Bonobos sind sehr soziale Tiere. Sie meiden jedwede Auseinandersetzung und zeigen auch gegenüber fremden Artgenossen das gleiche freundschaftlich-vertraute Verhalten. Als Anführer haben sie in den meisten Fällen ein Weibchen, das durch diplomatische Beziehungen den dauerhaften Frieden der Gruppe garantiert.

                                                                                                                                                                                Die Orang-Utans sind im Gegensatz zu den Bonobos eher einzelgängerisch veranlagt und treffen sich hauptsächlich nur zur Paarung. Besonders erstaunlich ist die Tatsache, dass Orang-Utans sich leicht Dinge von Artgenossen abgucken können und somit sehr lernfähig und aufmerksam sind. Die Gorillas sind wie die Bonobos und Orang-Utans größtenteils friedlich, leben aber anders als die Orang-Utans in Gruppen. Es wurde außerdem herausgefunden, dass das markante Trommeln auf die Brust nicht nur reinem Imponiergehabe dient, sondern auch eine Form der Kommunikation darstellen kann.

Im Anschluss an die Führung machten wir eine Bootsfahrt durch das Gondwanaland, eine riesige Tropenhalle, in der sämtliche exotische Tier- und Pflanzenarten zu finden sind. Während der Bootstour erlebten wir die Erdgeschichte des Großkontinents Gondwana von der Entstehung des ersten Lebens bis hin zum Einfluss des Menschen auf die Natur.

                                                                                                                                                                                                Nach dem Zoobesuch hatten wir die Möglichkeit, die Stadt Leipzig auf eigene Faust zu erkunden und zum Beispiel die Nikolaikirche oder die Universität anzuschauen. Nach dem Abendessen in einer Pizzeria war es Zeit, den Rückweg anzutreten und zurück nach Berlin zu fahren. Alles in allem war es ein schöner und sehr lehrreicher Ausflug, der Unterrichtsinhalte spannend und auch mal ganz anders vermittelt hat. Vielen Dank an Frau Lange und Frau Dexel für die Idee und die Organisation.

Gruppenfoto:

Beim Pizzaessen: