1. Erfahrungsbericht
Mein Auslandsaufenthalt in Atherton, Australien. Ich habe während der 11. Klasse ein halbes Jahr in Australien verbracht, und dies war womöglich das bisher beste Jahr meines Lebens. Schon bevor es losging, bin ich von meiner Organisation – Camps International - gut betreut worden, es gab mehrere Vorbereitungstreffen um uns auf das Bevorstehende vorzubereiten. Wir hatten sogar noch einen 5-tägigen Aufenthalt in Singapur mit allen anderen Schülern, die mit der Organisation unterwegs waren, sodass man noch Ängste und Hoffnungen untereinander austauschen konnte und selbst beruhigter den großen Schritt ging, da man nun wusste, dass es nicht nur einem selbst so erging, sondern auch allen anderen. Diese Organisation ist wirklich sehr zu empfehlen. In Atherton, einem kleinen Ort im Nordosten von Australien, der mitten im Regenwald liegt, wurde ich sofort herzlich aufgenommen. Meine Gastfamilie war mir sehr sympathisch, ich hatte sogar noch eine schwedische Gastschwester und unsere Gastmutter zeigte uns so gut wie jedes Wochenende irgendwelche Sehenswürdigkeiten der Umgebung, sodass wir viel herumkamen. In der Schule haben wir jeder für die ersten Tage Buddies bekommen, also australische Schüler, die uns im Schulalltag halfen bis wir selbst zurechtkamen. Dies hat sehr gut geklappt und viele von ihnen sind hinterher gute Freunde von mir geworden. Überhaupt waren alle Leute äußerst nett und zuvorkommend und ich konnte mich mit allerlei Problemen sowohl an meine Gastfamilie als auch die für uns Internationals eigens beauftragte Homestay-Koordinatorin wenden. Ich konnte in meinen Ferien auch zahlreiche Unternehmungen machen, sodass ich einen Tauchkurs gemacht habe und 2 mal für eine Woche im Great Barrier Reef tauchen konnte sowie zusätzlich noch an einer Outback-Tour teilgenommen habe. Hierbei ist darauf zu achten, dass es in Australien Minderjährigen untersagt ist, alleine zu reisen, man also eine geführte Tour buchen muss oder man wie im Falle meines Tauchkurses eine extra Gastfamilie zugewiesen bekommt für die Zeit, in der man in dem Ort ist, wo man das Tauchen erlernt. Dennoch wurde dies alles reibungslos organisiert und ich war immer sehr zufrieden. Ich denke, dass ein Auslandsaufenthalt eine einmalige Erfahrung ist, die jedermann nutzen sollte, denn niemand kann dir dies später nehmen und die so erworbenen Sprachkenntnisse sind noch ein weiterer praktischer Punkt, der das Schulleben danach vereinfacht. Besonders aber lernt man auf fremde Leute zuzugehen, sich um seine eigenen Angelegenheiten selbst zu kümmern und entwickelt generell eine größere Selbständigkeit. Als ich wieder in Berlin angekommen war, hatte ich das Glück, dass für mich keine Halbjahresnoten mehr vergeben werden konnten, da ich weniger als 6 Wochen am Unterricht dieses Halbjahres teilgenommen hatte. Deshalb hatte ich die ersten Wochen viel Zeit mich wieder in das normale Unterrichtsgeschehen einzuarbeiten und mich an den Schulalltag zu gewöhnen. Generell wurde ich von allen Lehrern und Mitschülern sehr unterstützt, sodass es eigentlich sehr einfach war, den verpassten Stoff nachzuholen. Durch meine Zeit im Ausland fällt es mir leichter mit Menschen aller Art zu kommunizieren, und ich gehe mit einer positiveren Grundeinstellung durch das Leben.
Teresa Börding,
2. Erfahrungsbericht
Dass ich ins Ausland gehen wollte, stand für mich schon in der neunten Klasse fest. Diese Chance eine völlig andere Lebensweise kennenzulernen wollte ich mir nicht entgehen lassen. Die nächste Frage war allerdings weniger einfach zu beantworten: Welches Land sollte es sein? Es sollte auf jeden Fall etwas englischsprachiges sein und da die USA wegen ihrer in meinen Augen etwas zu eigener Interpretation des Begriffes „englisch“ wegfielen und England als „zu nah“ empfunden wurde, fiel die Wahl recht schnell auf Neuseeland. Besonders beeindruckte mich zu der Zeit die einfach nur als „unglaublich“ zu beschreibende Landschaft dieses kleinen Fleckchens Erde am Ende der Welt. Als Dauer wählte ich ein halbes Jahr, da ich mein Leben in Deutschland nicht vollständig auf Eis legen wollte und weil ich Pflichten hatte, deren Vernachlässigung für ein ganzes Jahr nicht möglich gewesen wäre (ich besitze zwei Pferde). Die Organisation fand ich auf einer dementsprechenden Messe und sie, Camps International, hat soweit ihr Wort gehalten und mir Unterstützung zukommen lassen wenn ich sie brauchte. Wie ich auch schon oft vorgewarnt wurde war meine Gastfamilie völlig anders, als ich es in Deutschland gewohnt bin, da sie ihre Kinder (14 und 16) doch sehr stark wie Kinder behandelte und die Freiheiten die ich als ebenfalls 16-jährige besaß, doch recht klein waren. Nach einer Eingewöhnungszeit war es mir jedoch möglich, meine Gastfamilie von meinen Fähigkeiten, Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen, zu überzeugen und es entwickelte sich ein sehr harmonisches Zusammenleben. Die Schule war in großen Teilen sehr anders als die deutsche Schule, sie hatte ebenfalls positive und negative Aspekte, wobei die positiven durch sehr freundlichen Umgang miteinander und die Wahlmöglichkeit der Fächer (z.B. Maori oder Leadership training) überwogen. Ich persönlich möchte diese Erfahrung nicht missen und kann trotz aller eventuell anfallenden Probleme nur dazu raten, mindestens drei Monate im Ausland zu verbringen. Der Einstieg in die deutsche Schule ist mir höchstens in der ersten Woche etwas schwer gefallen, danach stellt sich der Alltag (leider) schnell genug wieder ein. Alles in allem ist ein Auslandsaufenthalt bei guter Planung und Überlegung im Voraus eine super Möglichkeit, neue Kompetenzen zu entwickeln und das Leben aus einer anderen Sichtweise zu erleben.
Celina Schneider,
3. Erfahrungsbericht
Auslandsaufenthalt in Neuseeland Schon lange Zeit bevor ich mich aufmachen sollte um ans andere ende der Welt zu fliegen, beschäftigten wir uns schon mit dem Thema „Auslandsaufenthalt“. Schließlich musste eine Organisation gefunden werden, ein Reiseziel und viele andere Dinge mussten geklärt werden. Dass die Wahl auf Neuseeland fiel, war erst nicht klar, auf der Website der Organisation „Camps“, die schon viele Jahre Erfahrung mit Auslandsaufenthalten und Schüleraustauschen hat, entdeckten wir einige Bilder und Berichte über die Zeit anderer Schüler in Neuseeland, sodass ich mich gleich in das Land verliebte. Die Bilder der Landschaft waren unglaublich und auch die Beschreibung der durch den englischen Einfluss ziemlich europäischen Gesellschaft am anderen Ende der Welt sagte mir zu. Schließlich stand die Wahl dann fest - Ich würde nach Neuseeland aufbrechen! Doch es gab immer noch viel zu klären, wobei uns die Organisation tatkräftig unterstützte: Das Visum musste beantragt werden, es sich auf eine Schule geeinigt werden (die Organisation Camps bietet freie Schulwahl an) und viele andere Dinge mussten geklärt werden. Die Organisation „Camps“ bietet einen Vorbereitungsworkshop in Deutschland und einen auf dem Hinweg zum Bestimmungsort an - in Singapur. Dort lernten wir alles, was wir tun mussten falls wir mal krank wurden oder ähnliches. Meine Erwartungen, die ich an den Auslandsaufenthalt gestellt hatte, haben sich definitiv erfüllt - Ich habe viel Englisch gesprochen und mich auf jeden Fall verbessert, was mir Vorteile in der Schule bringt. Des Weiteren habe ich ein wunderschönes Land so weit entfernt von zuhause bereisen können und - durch viele Wochenendtrips, die unsere Schule zuließ - sehr viel vom Land gesehen und erlebt. Ich habe die Erfahrung gemacht, eine Schuluniform zu tragen und einen starken Schul-„Spirit“ gespürt, der einfach zusammenhält, so war es auch nicht schwierig neue Leute kennen zu lernen und schon bald saßen wir quatschend und lachend in den Pausen auf dem Gras vor der Schule. Die Neuseeländer sind sehr zuvorkommend, offen und freundlich, ich hatte in dem Sinne auch viel Glück mit meiner Gastfamilie, die mit drei kleinen Kindern und einer japanischen Gastschwester zwar ganz anders war als meine Familie, aber doch sehr interessant und angenehm. Da ich nicht allzu viel Schule in Deutschland verpassen wollte, habe ich mich dafür entschieden, nur ein halbes Jahr wegzugehen, und halte das auch für eine gute ‚Dauer für den Auslandsaufenthalt. Viele Bekannte, die ein ganzes Jahr weg waren, erzählten mir, dass sie zwischendurch die Familie wechseln mussten, weil die meisten Gastfamilien nur Gastschüler für ein halbes Jahr aufnehmen. In der Schule, der Avonside Girls High School“ - hatten wir eine sehr gute Unterstützung durch das „International Office“, dass sich ausschließlich um unsere Belange kümmerte und eventuelle kleine Reisen durch Neuseeland unterstützte und bei Problemen sofort helfend zur Seite stand. Die beste Möglichkeit Probleme zu vermeiden ist zuerst immer tolerant zu sein und alles auf sich wirken zu lassen. Vielleicht ist die Gastfamilie gar nicht so schrecklich, wie man am Flughafen beim ersten Treffen gedacht hat, vielleicht ist man der erste Gastschüler und sie sind auch ein bisschen unsicher aber eigentlich ganz nett? Falls es aber einfach nicht passt, die Schule, die Gastfamilie, bringt es nichts, die Eltern anzurufen und sich dort zu beschweren, denn die sitzen auf der anderen Seite der Erde und können nicht ausrichten. Man muss sich selbst kümmern und etwas sagen und wird dadurch sehr unabhängig. Die Rückkehr nach Berlin war ein ziemlicher Kulturschock. Zwar ist der neuseeländische Lebensstil nicht sehr anders, aber die Verhältnisse in einer neuseeländischen Kleinstadt im Gegensatz zur Hauptstadt Berlin sind ganz anders. Und die „Kiwis“, wie sich die Neuseeländer nennen, sind ganz anders als die Deutschen. Es braucht eine Zeit, bis man sich wieder an den alten Lebensrhythmus gewöhnt hat und auch in der Schule, deren System in jedem Land anders ist, wieder wie üblich klar kommt. Deshalb empfehle ich, nur ein halbes Jahr wegzubleiben, damit man sich wieder „einleben“ kann, oder ein ganzes Jahr zu gehen und dann zu wiederholen. Generell sollte der Notendurchschnitt nicht zu schlecht sein, weil man sich sonst eher schadet als hilft. Ich hatte in Neuseeland keinen Französischunterricht und musste anschließend viel arbeiten, um wieder auf meine vorherige gute Note zu kommen. Aber es ist machbar und es lohnt sich auf jeden Fall. Und statt Französisch hatte ich wunderbaren Kunstunterricht, Kunstgeschichte als Fach und an der Schule gab es noch weitere, besondere Fächer wie Textildesign, Kochen und vieles mehr. Ich habe so viele Freunde kennen gelernt, in einer ganz anderen, liebevollen Gastfamilie gelebt, ein wunderschönes Land, das kaum jemand kennt, entdeckt und Dinge gemacht, die ich in Deutschland nicht machen kann, zum Beispiel Bungeejumping ;-)
Lorna Schütte, November 2009