Unsere Partnerschule, das lycée Saint-Just, befindet sich auf einem Hügel, wo die Römer vor über 2000 Jahren Lugdunum gründeten. Für viele der Schüler bedeutete das: Aufstieg mit der Seilbahn, der bei Touristen beliebten Funiculaire. Am Montag fand in der Schule die Simulation einer Sitzung des Europäischen Parlaments - auf Französisch! - statt. Auch wenn es so manchem schwerfiel mitzuhalten, das Thema war interessant: Es ging um eine stärkere Kontrolle von Falschinformationen. Zur Stärkung ging es zum Mittagessen in die Schulkantine mit einem Blick über die ganze Stadt, am Horizont waren sogar die Alpen zu erkennen.
In Begleitung von Frau Prabava und Herrn Saathoff wurde an den übrigen Tagen die Stadt erkundet, sei es bei einem Spaziergang durch die Traboules, einer Kirchturmbesteigung oder einer Führung durch die historische Altstadt. Zwischendurch gab es immer wieder kleine Vorträge zur Geschichte oder berühmten Persönlichkeiten aus Lyon. Und eh man sich versah, war die Woche auch schon wieder um. Wie gut, dass es noch eine Fortsetzung gibt. Ende Mai kommen die Franzosen nach Berlin und dann können wir uns für diese schöne Woche revanchieren.
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UNE SEMAINE À LYON
Schülerinnen und Schüler entdecken Lyon
Wir waren insgesamt 25 Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen, die den französischen Alltag für eine Woche miterlebt haben. Die Highlights dabei waren am Leben der Gastfamilie teilzunehmen, den Alltag zu erleben und typisch französisches Essen zu probieren. Dabei hatten viele von uns das Erfolgserlebnis, französisch im echten Leben anzuwenden und sich damit verständigen zu können. Außerdem war der Blick von der Basilika in der Nähe der Schule ein absoluter Höhepunkt unserer Reise. Bei einer Führung durch die Türme konnten wir somit auch einen tollen Blick auf die Stadt von oben werfen.
Am Freitag waren wir bei einer Abschluss-Aufführung einer Kunstschule von Lyon. Der Ausdruckstanz in der ersten Hälfte wurde sehr beeindruckend aufgeführt, während die Parodie auf schlechtes Fernsehen sehr komödiantisch dargestellte wurde und somit einen starken Kontrast gebildet hat. Unsere Gastfamilien gaben sich alle sehr viel Mühe, uns ein schönes Wochenende zu ermöglichen und viel mit uns zu unternehmen. Manche waren im Kino oder haben sich zum Picknick im Park getroffen.
Die Schule war sehr imposant und wir durften am Unterricht teilnehmen sowie auch am Mittagessen. Der Blick von der Kantine über die ganze Stadt bis hin zum Mont-Blanc war atemberaubend! Interessant war auch der Spaziergang durch die sogenannten Traboules von Lyon, darunter versteht man ein Labyrinth von Gängen, in denen man früher Seide transportiert hat.
Die Simulation einer Debatte im Europäischen Parlament schien zuerst eine große Herausforderung darzustellen, war jedoch gleichzeitig auch eine tolle und interessante Erfahrung. Am letzten Tag vor unserer Rückreise spielten wir noch Volleyball mit unseren französischen Austauschschüler*innen und konnten somit einen schönen letzten Abend zusammen verbringen. Obwohl die Lage wegen des Widerstandes gegen die Rentenreform etwas angespannt war, haben wir eine sehr schöne Woche in Lyon verbracht.
Wir freuen uns jetzt schon darauf, unsere Gastschüler*innen Ende Mai in Berlin begrüßen zu dürfen!
Anna & Julia
A la découverte de Lyon
Eine Woche lang hat eine Gruppe von 20 Bertha-Schülerinnen und Schülern die Metropole am Zusammenfluss von Saône und Rhône besucht. Zum ersten Mal fand ein Austausch mit dem Lycée Saint Just statt, oberhalb des Vieux Lyon, gleich neben dem Amphitheater aus den Tagen, als die Stadt noch Lugdunum und Frankreich Gallien hieß.
Gemeinsam mit den französischen Schülern gab es zunächst einen Ausflug in das mittelalterliche Städtchen Pérouges. Nach einer Erkundungstour konnte man in einen Kalligraphiekurs seine Handschrift verschönern und zum Abschluss die hiesige Spezialität genießen: La galette de Pérouges. In den folgenden Tagen wurde französischer Schulalltag miterlebt, wobei das gemeinsame Essen in der Kantine mit dem Panoramablick auf ganz Lyon der Höhepunkt gewesen sein durfte.
Nach und nach wurde die Stadt der Seide, der Feinschmecker, die Heimat von Paul Bocuse und dem kleinen Prinzen erkundet. Unter anderen mit einer Tour durch die sogenannten Traboules, einem Labyrinth aus verwinkelten Gängen, die einst angelegt wurden, um die kostbare Seide unbeschadet von einer Werkstatt zur nächsten zu transportieren. Eine weitere Station war die ferme de l'abbé Rozier, eine Art botanisches Versuchslabor, wo man versucht, neue Wege in der Landwirtschaft zu beschreiten. Hier gab es viel zu untersuchen, zu entdecken und zu erschmecken.
Lyon gilt als die Wiege des Kinos. Dort produzierten die Gebrüder Lumières ihre ersten Filme. Wir besuchten die prunkvolle Villa, in welcher Monsieur Lumière das Geld seiner Söhne verprasste. Und dann waren sich alle einig, dass die Woche viel zu schnell vorüber gegangen war.
Wie schön, dass wir uns in einem Monat für die großartige Gastfreundschaft revanchieren können.
O. Saathoff