Berlin-Brandenburg Debating Contest online

Endlich nach einer coronabedingten Pause von zwei Jahren haben wir in Kooperation mit drei Kolleg*Innen anderer Berliner Gymnasien den Berlin-Brandenburg Debating Contest online organisiert. Es nahmen neun Schulen mit 126 Personen teil, wovon 82 Schüler*Innen debattierten, sieben SchülerInnen unserer Schule als chairs fungierten und die übrigen Personen als Wettkampfrichter eingesetzt waren. In der junior und der senior league debattierten zwölf Teams zeitgleich in drei Runden. Die seniors debattierten in der ersten Runde "veganism" und die juniors "vegetarianism". Die zweite Runde beschäftigte sich mit "voluntourism" bei den seniors und "gender neutral bathrooms in schools" bei den juniors. In der letzten Runde fanden wie immer "impromptu debates" statt, für die eine halbe Stunde Vorbereitungszeit gegeben wurde. Der Wettkampf wurde vom Institut für Anglistik (Fachdidaktik) der Humboldt-Universität wissenschaftlich begleitet. Ein Kurzbericht der Humboldt-Uni.

Ein herzlicher Glückwunsch geht an unser senior team, das den 2. Platz in der senior league errungen hat und ebenso ein herzlicher Glückwunsch an unser junior team, das den 3. Platz unter den 9 Schulen erreicht hat. In der Kategorie "best speaker" erlangte Elli den ersten Platz in der junior league und Lennart B. den ersten Platz in der senior league. Mieke S., Annika E. und Rana E. errangen alle den dritten Platz des "best speaker" in der senior league. Über die online Platform "wonder me" war es möglich, den Wettkampf wirklich als Großereignis zu gestalten, weil alle Teilnehmer*Innen mit Avataren die Plattform betreten und sich beim Zusammentreffen der Avatare Videokonferenzzirkel öffnen, so dass alle Videokonferenzen bzw. Debatten gleichzeitig auf derselben Plattform stattfinden konnten. Über drei Templates konnten die verschiedenen Debattenräume der drei Runden übersichtlich für alle angezeigt werden. Außerhalb der Debattenräume konnten - wie im wirklichen Leben - kleinere Unterhaltungen zwischen Teilnehmern in kleineren Videokonferenzen geführt werden. Zur Aufzeichnung von Debatten hatte die Humboldt-Universität einen Link für eine Videokonferenz in ihrem Universitätsnetz geschaltet.

M.Brehm

Es folgen nun ein paar Impressionen zum Wettkampf von der HU und Teilnehmer*Innen unserer Schule:

Für mich war der Wettkampf dieses Jahr etwas sehr Besonderes. Dadurch, dass ich jetzt bereits seit 5 Jahren an allen Wettkämpfen teilgenommen habe und es der erste seit Anfang der Pandemie vor 2 Jahren war, hatte ich die Chance, viele Schüler und Lehrer der anderen Schulen wiederzusehen und mich mit ihnen auszutauschen. Auch wenn der Wettkampf dieses Jahr online ablief, wurde der Geist des Wettkampfes weitestgehend erhalten. Die bekannte Struktur zusammen mit den bekannten Debattanten und Lehrern gab dem Wettkampf die gewohnte Form und den gewohnten Spaß. Dieses Jahr waren die Debatten trotz des Debattierens über Videokonferenzen gefühlt auf einem noch höheren Niveau als die anderen Jahre, da nur jene Schulen teilgenommen haben, welche über die letzten zwei Jahre weiterhin debattiert hatten. Während der Siegerehrungen konnten wir uns sehr freuen, da unsere Schule bei den Seniors (Oberstufen Debatten) den zweiten Platz belegt hat. Einzelne Debattanten konnten sich zudem auch über individuelle Ehrungen freuen. (Lennart B.,, senior team)

An dem "Berlin-Brandenburg-Debating Contest" teilzunehmen war für mich eine sehr bereichernde Erfahrung. Ich hatte zuvor bereits Erfahrungen im Debattieren gesammelt, sowohl aus dem Englisch LK, als auch durch meinen Auslandsaufenthalt in den USA, jedoch war die Nervosität vor dem Beginn der Debatte zu spüren. Umso bedeutsamer war jedoch das Gefühl, als wir die von uns schon Wochen zuvor vorbereitete erste Debatte gut gemeistert haben. Während wir auf die Ergebnisse warteten, unterhielten wir uns über einen Videokonferenzraum mit den Debattantinnen der gegnerischen Schule. Ich habe es dabei als besonders toll empfunden, dass wir uns nach der hitzigen Debatte gegenseitig Komplimente zu unseren Reden gegeben haben. Dann bekamen wir verkündet, dass wir die Debatte gewonnen hatten und bekamen sehr belohnendes Feedback. Dies gab uns nochmal einen extra Schub an Motivation für die nächste Debatte. Vor dieser hatte ich besonders Respekt, da sie auf Improvisation beruhte. Wir bekamen kurz vor Beginn der Debatte das Thema und bereiteten in kurzer Zeit unsere Argumente vor. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, dass ich niemals 7 Minuten an Redezeit füllen könnte mit Argumenten, die aus wenigen Minuten Vorbereitungszeit zu Stande gekommen waren. Doch irgendwie gingen auch diese 7 Minuten unter dem Adrenalin schnell vorbei. Auch nach dieser Debatte bekamen wir gutes Feedback und schlussendlich auch die Verkündung, dass wir gewonnen haben. Die Erleichterung war groß, dass alles so gut gelaufen war und gleichzeitig waren wir auch alle sehr stolz darauf, was wir als Einzelne und auch als Team abgeliefert haben. Nachdem wir uns über Nachrichten und Video Chat Räume noch gegenseitig gratuliert und zusammen gefreut haben, kam dann auch die "Closing Ceremony", in der wir erfahren haben, dass wir den zweiten Platz unter allen Schulen gewonnen haben. (Mieke S., senior team)

Für mich persönlich war die Teilnahme an dem diesjährigen Debating Contest eine Bereicherung, besonders aufgrund der Tatsache, dass man beim Debating lernt, über sich hinauszuwachsen und spontaner zu werden, was sich im Alltag zweifellos als hilfreich und nützlich erweisen kann. Darüber hinaus trainiert man Fähigkeiten wie Flexibilität und Durchsetzungsvermögen, aber besonders die goldene Mitte zwischen Überzeugen und Eingehen auf die andere Seite zu finden. Als Schülerin des Englisch Leistungskurses war das Debattieren eine gute Abwechslung von dem im Augenblick eher schriftlich orientierten Unterricht, der jedoch zur Vorbereitung fürs Abitur essentiell ist. Doch auch durch das Debattieren verbessert man sich in Hinsicht auf das Schreiben von Kommentaren und Erörterungen enorm. (Annika E., senior team)

Es war - im Gegensatz zur ersten Debatte, die sich eher um die Definition drehte - recht einfach für uns in der zweiten Debatte, für unsere Seite (Voluntourism does more harm than good - Proposition) gute Argumente bereitzulegen, diese zu entwickeln und die Gegenargumente zu entkräften, obwohl die ersten zwei Reden des gegnerischen Teams vom Lessing-Gymnasium wirklich gut waren. Letztendlich haben wir es ja dann auch geschafft, diese Debatte zu gewinnen. Dies war der erste solche Debating-Wettbewerb, an dem ich teilgenommen habe. Meine einzige bisherige Erfahrung mit dieser Art des Debattierens stammt aus einer Übung, die wir im vorigen Jahr im LK-Unterricht von Frau Hoffmann durchgeführt haben - eine Art simulierte Debatte nach gleicher Art zum Thema Fridays for Future. Ich war demnach - besonders kurz bevor ich meine eigene Rede halten musste - ziemlich nervös. Ich hatte ja auch noch ausgerechnet die Rolle des 3rd speaker, für die man sich am wenigsten vorbereiten kann. Besonders die recht hohe Zeitanforderung von sieben Minuten bereitete mir Sorge und ich hatte Angst, nach drei oder vier Minuten nichts mehr zu sagen zu haben. Aber, auch dank zweier Points of Information, die mir vom gegnerischen Team gestellt wurden, habe ich es zum Glück auf 6.51 Minuten geschafft. Was sehr schön war und bestimmt in Präsenz noch deutlich besser funktioniert, ist, sich nach der Debatte mit den Mitgliedern des gegnerischen Teams zu unterhalten und sich - nachdem man sich Minuten zuvor noch rhetorische Schläge versetzt hat - sehr gut mit diesen zu verstehen. (Eleanor D., senior team)

 

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Zweiter Platz im Berlin-Brandenburg Debating Contest

Nachdem der letzte Debating Contest an unserer Schule stattgefunden hatte, fand nunmehr der Winter- Debating Wettbewerb wieder am Leibnitz Gymnasium statt. Dies ist ein Wettbewerb, bei dem Schülerinnen und Schüler als Gruppe von drei Personen mithilfe von Reden und Rückfragen eine Position zu einem festgelegtem Thema darlegen und ihre Position gegen ein gegnerisches Team überzeugender für das Publikum und die Wettkampfrichter präsentieren müssen. Damit trainieren die Schülerinnen und Schüler ihre Ausdruck- und Redefähigkeit auf Englisch und lernen Argumente und Beispiele überzeugend, stringent und im Team vorzutragen. 

Beim diesjährigen Contest diskutierten die Debattantinnen und Debattanten beispielsweise über die Struktur unseres föderalen Bildungssystems, die Sinnhaftigkeit der Einführung einer Deutsch-Quote für Lieder im Radio und Fernsehen und über die Sinnhaftigkeit des Nachsitzens in der Schule. Die Reden und Argumente waren dabei so vielfältig wie die Themen auch und brachten immer eine neue Dynamik in jede Debatte und einen neuen Blickwinkel auf das Thema.  

Wir freuen uns sehr darüber, dass die Seniors (Jahrgang 11 und Jahrgang 12) erfolgreich waren. Sie belegten mit der höchsten Punktzahl im gesamten Wettbewerb, aber mit zwei Siegen und einer Niederlage in den Debatten, den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Ein großartiger Erfolg! Die Juniors (Klasse 7-10) konnten ebenfalls zwei Debatten gewinnen, allerdings reichte das nicht für einen der vordersten Plätze aufgrund der Punktzahl. Außerdem wurde Lucas Arnoldt  (Jahrgang 12) als 2nd best speaker des gesamten Debating-Contests ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch!   Die spannenden und kontroversen Debatten machen in jedem Fall Lust auf mehr. Im Juni findet schon wieder der nächste Debating-Wettkampf statt, bei dem sich unsere Debattantinnen und Debattanten wieder mit Schülern aus ganz Berlin messen können.  

Solltest Du selber gerne mal an einem Debating-Contest teilnehmen wollen oder Debating einfach mal ausprobieren wollen, so ist die schulinterne Debating-League mit Frau Brehm und Frau Hoffmann als Ansprechpartnerinnen die richtige Adresse.    

Ein Mitglied des Senior Teams