Der LK PW folgte am 09.05.23 einer Einladung von Fr. Grütters zum EuroJam

Am 9. Mai 1950 hielt Robert Schumann seine berühmte Rede, mit der er den Grundstein für die heutige Europäische Union legte. 73 Jahre später kommen Schüler und Schülerinnen des Europäischen Gymnasiums Bertha-von-Suttner mit anderen, politisch Interessierten im Glashaus an der Spree zusammen, um dieses Europa zu feiern.  Nacheinander treten Redner in Krawatte auf, die ihre Position in langen, rhetorisch brillanten Reden vertreten. Das jedenfalls war das Bild, das wir uns im Vorfeld von dem Besuch des EuroJam gemacht hatten. Tatsächlich kam es ganz anders und der Abend verlief auch viel authentischer als von uns gedacht:

Dies zeigte sich bereits an der ersten Rede. In dieser kritisierte Deniz Yücel Europa und Merkel für ihren Umgang mit der Türkei. Hierauf reagierten sowohl Martin Schulz als auch Monika Grütters; beide gaben spontan ihre Position zum Besten. So entstand etwa eine kurze, aber spannende Diskussion. Auch andere Speaker äußerten sich kritisch zur EU. Die Politologin Emilia Roig sprach etwa über die Brutalität an den politischen Außengrenzen der EU an. Vor allem Minderheiten seien laut ihr betroffen. Tessa Ganserer, Abgeordnete des Deutschen Bundestages, kritisierte hingegen die Transfeindlichkeit in Europa. Vor allem in den sozialen Medien brauche es nach ihr entschlosseneres Vorgehen.

All diese Reden waren keine ausformulierten, rhetorisch brillanten Meisterwerke. Viel mehr waren es spontane, zwanglose Beiträge, die ohne Notizen vorgetragen wurden. Wie der Name schon sagt: „Euro-Jam“.

Diese spontane, lockere aber gleichzeitig politisch interessierte Stimmung prägte den ganzen Abend. Eine Band spielte Musik, man traf Schulz am Currywurststand und ließ die eigene Bahncard vom Vorstandsvorsitzenden der DB unterschreiben.

Der Höhepunkt war unserer Meinung nach die Rede des ukrainischen Botschafters Oleksii Makeiev. Er sprach darüber, wie Europa klinge. So etwa um 2 Uhr nachts in der Ukraine nach Sirenengeheul. Aber auch nach Mitgefühl und Solidarität in vielen europäischen Staaten. Diese Werte gelte es, zu erhalten. Trotz der Kontroversität der Stimmen zu Europa, die deutlich wurden, ist dies ein Konsens, auf den sich unserer Meinung nach alle Beteiligten an diesem Abend einigen konnten.

Besonders in Erinnerung geblieben ist uns von diesem Abend die Nahbarkeit der bekannten Politiker. So wurden alle dazu eingeladen in den Pausen mit diesen Politikern ins Gespräch kommen und über Europa zu diskutieren. Einige von uns nahmen diese Möglichkeit prompt wahr, wodurch interessante Gespräche entstanden. Solche Möglichkeiten bekommt man sonst selten.

Hier der Link zur EuroJam-Homepage mit weiteren Eindrücken vom Abend:

EuroJam » Jetzt die Talks anschauen! (euro-jam.eu)

Yuuki Gürtler für den LK PW (11. Jahrgang)